„Ich habe mir da ein WordPress Theme für meine Webseite gekauft und komme damit nicht zurecht. Da werden Dinge angezeigt, die will ich weg haben und irgendwie bekomme ich das nicht angezeigt, was ich sehen will.

Solche oder ähnliche Anfragen erhalte ich auch ab und an. Und recht schnell stellt sich heraus, dass der Hilfesuchende nur eingeschränkte (oder manchmal auch gar keine) Kenntnisse von HTML, PHP und CSS hat. Ist ja auch nicht sein Geschäft.

Premium Themes sind nicht schlecht

Ich will hier keinem Theme-Entwickler zu nahe treten und Premium Themes auch nicht verteufeln. Haben sich die meisten Entwickler doch sehr viel Mühe gemacht und Zeit in die Entwicklung des Themes gesteckt. Und dass es dafür einen Markt gibt, beweisen Portale wie Themeforest oder ThemeMonster, die gleich mehrere tausend Themes zu ansprechenden Preisen anbieten.

Aber sie sind in aller Regel nichts für jedermann.

Mit Funktionalität überfrachtet

Schaut man sich die meistverkauften Themes z.B. bei Themeforest an, so fällt auf, dass diese oftmals mit dem Attribut „Multipurpose“ ausgezeichnet sind. Und um alle Zwecke abzudecken, werden die Themes mit allen möglichen Optionen ausgestattet und in der Beschreibung wird auch vollmundig darauf hingewiesen, dass alle Einstellung in den Theme-Optionen definiert werden können.

Ich habe schon Themes gesehen, die so viele Einstellungen angeboten haben, dass man sehr schnell den Überblick verliert. Am Ende ändert der Käufer dann doch nur hier und da eine Farbe und lädt an vorgesehener Stelle noch sein Logo hoch, welches hoffentlich in die dafür vorgesehene Größe passt.

Inhalte gehören nicht in das Theme

In den Themes werden immer wieder Funktionen eingebettet, die letztendlich inhalts-relevant sind. So werden für bestimmte Bereiche (Mitarbeiter, Portfolio, Referenzen, etc.) sogenannte „Custom Post Types“ eingesetzt, die einen neuen Inhaltstyp innerhalb WordPress zur Verfügung stellen. Gegen die Custom Post Types ist nichts einzuwenden, denn sie machen die Übersicht und Pflege der Inhalte innerhalb von WordPress einfacher – aber sie gehören nicht in das Theme.

Denn, was passiert, wenn Sie das Theme einmal wechseln wollen. Richtig, die Custom Post Types sind nicht mehr vorhanden und damit sind deren Inhalte in dem neuen Theme auch nicht mehr verfügbar. Ein unnötiger Aufwand, um alle Inhalte wieder zur Verfügung zu haben.

Custom Post Types (und alle anderen inhalts-relevanten Elemente, wie auch Slider oder Galerien) müssen über Plugins definiert bzw. verwaltet werden. Damit ist es möglich beim Wechsel eines Themes mit ein klein wenig Programmieraufwand wieder auf diese Inhalte zuzugreifen.

Zudem sind in diesen Custom Post Types immer entsprechende Felder angelegt, mit denen der Inhalt erfasst wird. Was, wenn die vorgegebene Struktur nicht zu Ihren Inhalten passt – ohne Programmierkenntnisse sind hier keine Ergänzungen bzw. Änderungen möglich. Es gibt benutzerfreundlichere Möglichkeiten so etwas anzupassen – mit weniger Aufwand in kürzester Zeit.

Sprachliche Probleme

Der Markt der Premium Themes ist fast hundertprozentig auf den amerikanischen Markt ausgelegt. Das fängt bei den angesprochenen Bereichen für Mitarbeiter, Portfolios oder Referenzen an und endet nicht selten in Texten auf der Webseite, die in englisch daherkommen. So möchten Sie sicherlich nicht im Kontaktformular was von ZIP-Code oder City lesen.

Zwar rühmen sich viele Themes auch „translation ready“ zu sein. Aber weiß der Normalanwender, wie er dem Theme deutsch beibringen kann?

Anpassung von Premium Themes

Programmierer können ein Lied davon singen: Programmcode, den man nicht selbst geschrieben hat, ist nur schwer und mit Geduld zu verstehen und nachzuvollziehen. Nicht anderes sieht es mit eventuellen Anpassungen in einem WordPress Theme aus. Es ist ein mühsames Unterfangen die gewünschten Änderungen einzubauen und durchzuführen.

Probieren geht über studieren

Das gilt aber nicht für Premium Themes. Denn diese können Sie sich zwar als Demo anschauen, aber ausprobieren können Sie das Theme nicht. Und es sei Ihnen versichert: Die Demo-Seiten und deren Inhalte sind natürlich genau auf das Theme ausgerichtet. Aber sollte nicht viel mehr das Theme auf Ihre Inhalte ausgerichtet sein?

Fazit

Der Kauf eines Premium Themes sollte sehr gut überlegt sein – hat man denn aus der Vielzahl der angebotenen das richtige gefunden. Lassen Sie sich nicht durch eine Vielzahl an Funktionen beeindrucken, die Sie letztendlich gar nicht nutzen. Bedenken Sie, dass ein Premium Theme Ihre Inhalte immer in ein festes Gerüst einspannt.

Ein individuelles auf Sie, Ihr Unternehmen und Ihre Inhalte abgestimmtes Theme wird immer die bessere Lösung sein. Nur so können Sie sicher sein, dass es Ihnen ohne Probleme gelingt die Inhalte Ihrer Webseite zu pflegen.